Coronazeiten und Tempolimit im Straßenverkehr
Die Coronapandemie hat gezeigt wie unwichtig liebgewonnene Gewohnheiten und materielle Dinge sind wenn es um die Gesundheit und Menschenleben geht. Eine beispiellose Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme während des Lockdowns ließ sich in großen Teilen der Bevölkerung erkennen.Leider nutzten diverse Mitbürger die fast leeren Autobahnen um ihre Fahrzeuge bis zur Endgeschwindigkeit auszufahren. Wie aus den Nachrichten zu entnehmen, waren besonders schwere Unfälle mit Verletzen und Toten die Folge.
Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit sorgt nicht nur für erhöhtes Unfallrisiko sondern auch für erhöhten Treibstoffverbrauch und damit erhöhtem CO2 Ausstoß.
Nachgewiesen ist auch, dass sich bei gleichmäßigem Verkehrsfluß die Staugefahr verringert.
Sowohl aus ökologischen und ökonomischen Gründen als auch im Interesse der Verkehrssicherheit sprechen alle Fakten für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen.
Veringerung des CO2 Ausstoßes
Laut Experten sollen mindestens eine Million Tonnen CO2 eingespart werden. Das erscheint gering, aber welches Volumen hat eigentlich eine Tonne CO2 ?Eine Tonne CO2 entspricht etwa dem Volumen eines 10 Meter breiten, 25 Meter langen und 2 Meter tiefen Schwimmbades oder dem Volumen eines Würfels mit einer Kantenlänge von 7.95 Metern.
Mit einem Tempolimit lassen sich also einfach, z.B. durch einen Bundestagsbeschluss, mindestens 1 000 000 Tonnen CO2 einsparen !
Es sind keine sonstige bauliche Veränderungen, verschärfte Abgasvorschriften etc. notwendig. Kein neues Verkehrsschild muss aufgestellt werden.
So einfach kann man der Umwelt und der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer Gutes tun.
Anfang des Jahres 2020 hat der Bundesrat beschlossen:
Auf deutschen Autobahnen wird es auch weiter kein Tempolimit geben !Bundesverkehrsminister Scheuer von der CSU wird noch deutlicher: "Gegen jeden Menschenverstand", nennt er Tempolimit-Überlegungen.
Der "Bild am Sonntag" sagte er: "Das Prinzip der Freiheit hat sich bewährt. Wer 120 fahren will, kann 120 fahren. Wer schneller fahren möchte, darf das auch. Was soll der Ansatz der ständigen Gängelung?"
Damit stellt Scheuer den "Menschenverstand" der Verkehrswissenschaftler, der Mehrheit unserer Bevölkerung, und der Regierungen der EU Staaten in Abrede.
Jetzt ist es an der Zeit an den (gesunden) Menschenverstand (den man bei Politiker eigentlich voraussetzen kann) unserer Regierung zu apellieren, nun endlich die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen einzuführen.
Interessant ist dazu eine Verkehrsstudie des Landes Brandenburg:
Verkehrsstudie Brandenburg 2007
Bei einer Begrenzung der Geschwindigkeit für Pkws auf 130 km/h für die derzeit unbegrenzten Streckenabschnitte könnten jährlich rund 5,3 Mio. EUR Kosten eingespart werden.Die Verringerung der Unfallkosten wäre höher als die Erhöhung der Zeitkosten, die bei niedrigeren Geschwindigkeiten durch längere Fahrzeiten entstehen.
Aus den Ergebnissen der Untersuchung geht hervor, dass bei einer angeordneten Geschwindigkeitsbegrenzung für Pkw von 130 km/h auf den vorhandenen unbegrenzten Streckenabschnitten ein Nutzen für die Allgemeinheit entsteht.
Dazu die Toten und das Leid der Verletzten und Angehörigen welches der Allgemeinheit erspart wird !
zur Studie Tempolimit Brandenburg !